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Rassegna Stampa

- Konferenz -

Gedenkfeier für die Kriegsgefallenen
an den verschiedenen Fronten im Krieg
1914-18

bei Lorenzo Dalponte

Der Mailänder Historische Verein „Weißer Krieg“ hat im Juli 1996 ein Treffen organisiert, das die Kämpfe auf der Lagoraikette zwischen 1916 - 1917 zum Thema hatte. Desgleichen im Juli dieses Jahres ein anderes Treffen über die Kriegsereignisse auf den Gipfel zwischen Gaviapass und Mandrone. Ich habe an beiden Treffen teilgenommen und habe festgestellt, wie die Unwissen heit über die Situation im damaligen Trentino verbreitet ist. Was ich bei diesen zwei Gelegenheiten versuchte zu erklären, erzähle ich jetzt ausführlich und ordnungsgemäß. Die Einladung vom Bürgermeister Dr. Ing. Gianvittore Vaccari für die heutige Gedenkfeier, bei der ich die Kriegsereignisse im Trentino während des ersten Weltkrieges vortragen soll, hat mich überrascht und sehr gefreut, besonders als ich die richtige aber ungewöhnliche Datierung in Titel der Veranstaltung sah: Krieg 1914 - 1918.
Wenn man über den ersten Weltkrieg hier in Italien schreibt oder spricht, beschränkt man sich auf die Ereignisse von 1915 bis 1918. Dies ist noch immer die Datierung, die der Faschismus vielen Gemeinschaften im Trentino auferlegte, die aller Gefallenen unterschiedlos gedenken wollten. Am Friedhofseingang in Trient kann man heute noch diese Worte auf einem Schild lesen: Militärische Gedenkstätte - Kriegsgefallene 1915 - 1918.
Die meisten Trientiner (oder Tiroler, nach der Bestimmung jener Zeit, da sie Bürger des Österreichisch-ungarischen Reiches waren) fielen im Jahr 1914 an der russischen Front. Ich bin davonüberzeugt: hier in Feltre werden wir in diesen zwei Tagen über Geschichte sprechen, ohne in die Rhetorik zu rutschen.
Der Bericht von Herrn Brunet hat uns auf erschütternde Zahlen aufmerksam gemacht. Wir sprechen von einem veheerenden Krieg. Manche Leute, besonders unter den Jugendlichen, fühlen sich davon belästigt: «Diese Ereignisse sind zu traurig, daran wollen wir nicht denken, das geht uns nicht an, diese Tragödie muss man vergessen». Diese Worte habe ich auch von jungen Deutschen gehört, die sich an den zweiten Weltkrieg, an Holocaust nicht erinnern wollen. In der Schule lernt man weit zurückliegende Kriege, mit denen wir nichts zu tun haben. Die naheliegenden aber sollen nicht vergessen werden. Vergessen wäre ein Fehler. Die Erinnerungen an die schmerzhaften Konflikte sollen nicht verschwinden, davon soll, im Gegenteil, eine lehre für Ihre und für die zukünftigen Generationen kommen. Die Kriege sind nie sehr weit, sie sind immer möglich, sie sind nah, die letzte Geschichte beweist das. Diese Gedenkfeier ist keine Lobpreisung auf den Krieg. Wir sprechen von Gefallenen; an sie geht unser Gedenken, für sie ist unser Gebet. Vor den Gräbern unserer Toten an einer oder an der anderen Front, fragen wir uns nicht, ob sie für eine gute oder eine schlechte sache kämpften, ob ihre Fahne siegreich oder nicht war. Wir sind uns bewusst, dass sie für die Erfüllung ihrer Pflicht starben. Der liebe Gott hat italienische und österreichische Kämpfer in den Himmel aufgenommen und hat sie zu Brüder gemacht.
Auf der größten Stele des Soldatenfriedhofs in Bondo im Giudicarietal sind diese schönen Worte:

Wir - die hier begrabenen 697 Gefallenen - Wir starben als Opfer, wir mahnen zum Frieden!

Man soll den Frieden suchen, finden, lieben und ihn um jeden Preis verteidigen. In dieser Hoffnung steht der Zweck des heutigen Treffens.

Am 28. Juni 1914 Erzherzog Franz Ferdinand und Sophiekurz vor Mittag wurden der Thronerbe, der fünfzigjährige Erzherzog Franz Ferdinand (1863 - 1914) und dessen Gemahlin, Erzherzogin Sophie von Hohentag von serbischen Irredentisten in Sarajevo ermordet. Einige Wochen lang hielt der alte Kaiser Franz Joseph (1848 - 1916) der Kriegspartei stand; er musste aber dem Druck der Regierung und des Militärkommandos nachgeben: am 23. Juli schickte er Serbien ein Ultimatum, das zurückgewiesen wurde, am 29. erklärte er die Eröffnung der Feindseligkeiten.
Die Generalmobilisierung aller wehrdiensttauglicher Männer von 1872 bis 1893 wurde am 31. Juli erklärt. Die Leuten mähten noch die Wiesen, sie arbeiteten auf den Feldern in jenen Tagen in Tirol; auf der Tenne drosch man das Korn. In jedem Dorf läuteten die Totenglocken, die Einwohner sammelten sich und lasen die Proklamation, die der Kaiser „An meine Völker“ richtete, und die Mitteilung des Militärkommandos, das den Einberufenen befahl, innerhalb 24 Stunden, die Standorte der neun Regimenter zu erreichen. Dies heißt:

  • die 4 Regimenter der Tiroler Kaiserjäger, die Gebirgstruppen, die Aufgabe hatten, den Tiroler Boden in Trient, Rofreit, Brixen und Bregenz in Vorarlberg zu verteidigen;
  • Die 2 Regimenter des Landsturms (die sogenannte „milizia territoriale“ bestand aus Männern zwischen 33 - 42 Jahren), in Bozen und Innsbruck.

In jedem Regiment bestand 55% der Truppen normalerweise aus deutschsprachigen Tirolern und 45% aus italienischen Tirolern oder aus Böhmen.

(weiter...)

Feltre, 27 September 1997
Konferenz mit das Zentrum für Geschichtsstudium Primör

nota In italiano

 



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